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a_mechanik:fehleranalyse [ 6 May 2014 13:27] mmenssena_mechanik:fehleranalyse [18 November 2019 12:55] (current) – Rechtschreibkorrekturen oliver@blackblast.de
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 ====== Fehleranalyse ====== ====== Fehleranalyse ======
  
-Das Grundpraktikum hat die Absicht, den Stoff zu vertiefen und praktische Erfahrungen im Umgang mit typischen Messgeräten zu sammeln. Ein wesentlicher Teil umfasst die Aufzeichnung der aus dem Experiment gewonnenen Daten und deren Auswertung. Bei den Messungen einer physikalischen Große $x$ treten grundsätzlich(!) Fehler auf, die unterschiedlicher Natur sein können. Man unterscheidet dabei zwischen statistischen und systematischen Fehlern. Man spricht auch von Fehlern des Typs A und B. +Das Grundpraktikum hat die Absicht, den Stoff zu vertiefen und praktische Erfahrungen im Umgang mit typischen Messgeräten zu sammeln. Ein wesentlicher Teil umfasst die Aufzeichnung der aus dem Experiment gewonnenen Daten und deren Auswertung. Bei den Messungen einer physikalischen Große $x$ treten **grundsätzlich** Fehler auf, die unterschiedlicher Natur sein können. Man unterscheidet dabei zwischen statistischen und systematischen Fehlern. Man spricht auch von Unsicherheiten des Typs A und B. 
-Auf Grund dieser auftretenden Fehlerkann das Resultat solcher Messungen immer nur in der Form: $$x=\bar{x}\pm\Delta x \quad \mathrm{mit} \quad \Delta x = |\Delta x_{sys}| + |\Delta x_{stat}|$$ <note tip> Wichtig: Ohne Angabe eines Fehlers ist eine Messung unvollständig!</note> Wird eine Größe berechnet, welche sich aus mehreren fehlerbehafteten Größen zusammensetzt spielt Fehlerfortpflanzung eine Rolle.+Aufgrund dieser auftretenden Unsicherheitengibt man das Resultat der Messungen in dieser Form an: $$x=\bar{x}\pm\Delta x \quad \mathrm{mit} \quad \Delta x = |\Delta x_{sys}| + |\Delta x_{stat}|$$  
 +<note tip> Wichtig: Ohne Angabe einer Unsicherheit ist eine Messung unvollständig!</note>  
 +Wird eine Größe berechnet, die sich aus mehreren mit Unsicherheiten behafteten Größen zusammensetzt, dann spielt Fehlerfortpflanzung eine Rolle.
  
 ===== Fehlerarten ===== ===== Fehlerarten =====
 ==== Systematische Fehler ==== ==== Systematische Fehler ====
  
-Systematische Fehler sind meistens schon im Versuchsaufbau zu begründen und zeichnen sich bei mehrmaliger Wiederholung unter gleichen Bedingungen z.B. durch einen konstanten Wert aus. Typische systematische Fehler sind unvollkommende Geräte (z.B. Spannungsversorgung), die Rückwirkung eines Messgerätes oder der Versuchsdurchführende selbst. Gerade im Anfängerpraktikum werden häufig aus mangelnder Objektivität mit unzureichenden Daten Resultate konstruiert, die der Experimentator gerne hätte.+Systematische Fehler sind meistens schon im Versuchsaufbau zu begründen und zeichnen sich bei mehrmaliger Wiederholung unter gleichen Bedingungen z.B. durch einen konstanten Wert aus. Typische systematische Fehler sind unvollkommene Geräte (z.B. Spannungsversorgung), die Rückwirkung eines Messgerätes oder der Versuchsdurchführende selbst.
 ==== Statistische Fehler ==== ==== Statistische Fehler ====
  
-Nach dem Ausschluss aller systematischen Fehler, treten weitere häufig nicht präzise Ergründbare statistische Fehler auf. Zu diesen Fehlertypen werden z.B. unkontrollierbare Signalschwankungen, das Signalrauschen oder Temperaturschwankungen gezählt. Statistische Fehler lassen sich kaum vermeiden und machen unsere Messungen somit unsicher. Diese Unsicherheiten lassen sich jedoch durch wiederholtes Messen reduzieren+Nach dem Ausschluss aller systematischen Fehler, treten weitere häufig nicht präzise Ergründbare statistische Fehler auf. Zu diesen Fehlertypen werden z.B. unkontrollierbare Signalschwankungen, das Signalrauschen oder Temperaturschwankungen gezählt. Statistische Fehler lassen sich kaum vermeiden und machen unsere Messungen somit unsicher. Diese Unsicherheiten lassen sich jedoch durch wiederholtes Messen reduzieren.
  
 ==== Der Vorgang des Messens ==== ==== Der Vorgang des Messens ====
  
-Da es bei einer einzigen Messung unmöglich ist eine Aussage über die Zuverlässigkeit der Messung zu treffen, werden mehrere Messungen benötigt. Wir erhalten die Messungen $(x_1, x_2, ..., x_n)$ bezüglich unserer Messgröße $x$. Für unendlich viele Messwerte würden diese Gaußverteilt vorliegen, da wir aber nur eine begrenzte Anzahl von Messungenn durchführen können, müssen wir ein paar Hilfsmittel benutzen, um wichtige Größen schätzen zu können:+Da es bei einer einzigen Messung unmöglich ist eine Aussage über die Zuverlässigkeit der Messung zu treffen, werden mehrere Messungen benötigt. Wir erhalten die Messungen $(x_1, x_2, ..., x_n)$ bezüglich unserer Messgröße $x$. Für unendlich viele Messwerte würden diese Gaußverteilt vorliegen, da wir aber nur eine begrenzte Anzahl von Messungen durchführen können, müssen wir ein paar Hilfsmittel benutzen, um wichtige Größen schätzen zu können:
  
 === Erwartungswert === === Erwartungswert ===
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 Wir benutzen hier die empirische Varianz $$ S_n^2=\frac{1}{n-1}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2 $$ Wir benutzen hier die empirische Varianz $$ S_n^2=\frac{1}{n-1}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2 $$
  
-=== Standartabweichung ===+=== Standardabweichung ===
  
-Aus der vorher berechneten Varianz, kann die Standartabweichung erechnet werden. Sie ist ein Maß für die Abweichung des Messwertes $x_i$ vom Mittelwert $\bar{X_n}$ $$S_n=\sqrt{S_n^2}=\sqrt{\frac{1}{n-1}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2}$$ +Aus der vorher berechneten Varianz, kann die Standardabweichung errechnet werden. Sie ist ein Maß für die Abweichung des Messwertes $x_i$ vom Mittelwert $\bar{X_n}$ $$S_n=\sqrt{S_n^2}=\sqrt{\frac{1}{n-1}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2}$$ 
  
-=== Standartabweichung vom Mittelwert ===+=== Standardabweichung vom Mittelwert ===
  
-Aus der Standartabweichung erhält man auch die mittlere Abweichung des Mittelwertes $\bar{X_n}$. Sie lässt leicht erkennen, dass wir für eine Verdopplung der Genauigkeit die vierfache Anzahl von Messwerten brauchen $$ S_m=\frac{S_n}{\sqrt{n}}=\sqrt{\frac{1}{n(n-1)}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2} $$+Aus der Standardabweichung erhält man auch die mittlere Abweichung des Mittelwertes $\bar{X_n}$. Sie lässt leicht erkennen, dass wir für eine Verdopplung der Genauigkeit die vierfache Anzahl von Messwerten brauchen $$ S_m=\frac{S_n}{\sqrt{n}}=\sqrt{\frac{1}{n(n-1)}\sum_{i=1}^n (x_i-\bar{X_n})^2} $$
  
-==== Messwert $\bar{x}und Fehler $\Delta x$ bestimmen  ====+==== Fehlerfortpflanzung ==== 
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 +Das Ergebnis eines Experiments hängt meist nicht nur von einer, sondern von mehreren Größen ab, die gemessen wurden. Um nun eine sinnvolle Aussage treffen zu können, wie die Messunsicherheiten der einzelnen Größen das Gesamtergebnis beeinflussen, benutzt man verschiedene Verfahren der Fehlerfortpflanzung.  Diese Abhängigkeit kann im Rahmen des Grundpraktikums mit Hilfe der Gauß’schen Fehlerfortpflanzung oder des Größtfehlers beschrieben und berechnet werden. 
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 +=== Gauß'sche Fehlerfortpflanzung === 
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 +Die Gauß'sche Fehlerfortpflanzung macht nur Sinn, wenn die Messgrößen $x_1, x_2, x_3, ..., x_nnicht miteinander korrelieren. Dann erfolgt für den Fehler FIXME$$ \Delta f=\sum_{k=1}^n () $$