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a_mechanik:harmonischer_oszillator [18 December 2016 12:37] – [Pendel] ruben.boesche@t-online.de | a_mechanik:harmonischer_oszillator [20 December 2016 07:24] (current) – Bild: Kräfte am Fadenpendel ruben.boesche@t-online.de | ||
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Ein Oszillator ist im Allgemeinen ein schwingungsfähiges System. Dies kann alles Mögliche sein, wie der dünne Zweig eines Baumes oder ein Fadenpendel. Der harmonische Oszillator ist ein Spezialfall, | Ein Oszillator ist im Allgemeinen ein schwingungsfähiges System. Dies kann alles Mögliche sein, wie der dünne Zweig eines Baumes oder ein Fadenpendel. Der harmonische Oszillator ist ein Spezialfall, | ||
+ | In diesem Artikel wird nur die ungedämpfte Schwingung betrachtet. Für eine genauere Betrachtung der Dämpfung von Schwingungen betrachte den Artikel [[a_mechanik: | ||
====Differentialgleichung des Harmonischen Oszillators==== | ====Differentialgleichung des Harmonischen Oszillators==== | ||
- | Die Bewegung eines Harmonischen Oszillators, | + | Die Bewegung eines Harmonischen Oszillators, |
Ein wichtiges Beispiel für einen harmonischen Oszilator ist das Fadenpendel. | Ein wichtiges Beispiel für einen harmonischen Oszilator ist das Fadenpendel. | ||
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Ein Pendel ist ein schwingender Körper. Also eine Masse, welche mithilfe eines Fadens, einer Stange, einer Feder oder etwas Vergleichbarem an einer Aufhängung befestigt ist. Wir werden im Folgendem den Spezialfall eines Fadenpendels betrachten. | Ein Pendel ist ein schwingender Körper. Also eine Masse, welche mithilfe eines Fadens, einer Stange, einer Feder oder etwas Vergleichbarem an einer Aufhängung befestigt ist. Wir werden im Folgendem den Spezialfall eines Fadenpendels betrachten. | ||
- | {{ : | + | [{{ : |
==== Mathematisches Pendel ==== | ==== Mathematisches Pendel ==== | ||
+ | <WRAP group> | ||
+ | <WRAP 20% right> | ||
+ | {{ : | ||
+ | Kräfte am Fadenpendel | ||
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Das mathematische Pendel beschreibt die Schwignung eines solchen Körpers mithilfe einiger Vereinfachungen: | Das mathematische Pendel beschreibt die Schwignung eines solchen Körpers mithilfe einiger Vereinfachungen: | ||
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* Es herrschen keine Reibungskräfte | * Es herrschen keine Reibungskräfte | ||
- | **Periodendauer:** | + | **Differentialgleichung und Lösung:** |
- | $$T=2\pi\sqrt{\frac{l}{g}}$$ | + | ++++ Für die Herleitung, bitte hier klicken| |
+ | Die Differentialgleichung für das mathematische Pendel ergibt sich aus der Rückstellkraft. | ||
+ | Einerseits erhält man die Rückstellkraft aus der Gravitationskraft (siehe Abbildung): | ||
+ | $$F_R=-m \cdot g \cdot \sin(\phi(t))$$ | ||
+ | Andererseits kann man die Rückstellkraft auch über die (normale) Kraftgleichung $F=m\cdot a$(vgl. [[a_mechanik: | ||
+ | \begin{eqnarray*} | ||
+ | F_R=&m \cdot a_{tan} \\ | ||
+ | =&m \cdot l \cdot \ddot{\phi}(t) | ||
+ | \end{eqnarray*} | ||
+ | Insgesamt erhält man also: | ||
+ | $$-m \cdot g \cdot \sin(\phi(t)) = m \cdot \ddot{\phi}(t)$$ | ||
+ | |||
+ | Nun nimmt man als Näherung an, dass für kleine Winkel $\phi$ gilt ((Anmerkung: | ||
+ | $$\phi \approx \sin(\phi)$$ | ||
+ | |||
+ | Damit erhält man die Differentialgleichung | ||
+ | $$\ddot{\phi}(t) = -\frac{g}{l} \cdot \phi(t)$$ | ||
+ | |||
+ | mit der Lösung ++++ | ||
+ | $$\phi(t) = \phi_{max} \cdot \sin(\sqrt{\frac{g}{l}}\cdot t + \phi_0).$$ | ||
+ | Hierbei bezeichnet $\phi_{max}$ die Winkelamplitude und $\phi_0$ die Phasenverschiebung (also den Startwinkel bei $t=0$). Aus der Lösung kann man außerdem die Winkelfrequenz $\omega$ ablesen und daraus die Periodendauer $T$ bestimmen: | ||
+ | \begin{eqnarray*} | ||
+ | \omega =& \sqrt{\frac{g}{l}} \\ | ||
+ | T =& 2 \pi \sqrt{\frac{l}{g}} | ||
+ | \end{eqnarray*} | ||
Line 30: | Line 59: | ||
**Periodendauer: | **Periodendauer: | ||
$$T=\frac{2\pi}{\omega}=2\pi\sqrt{\frac{I}{mgd}}$$ | $$T=\frac{2\pi}{\omega}=2\pi\sqrt{\frac{I}{mgd}}$$ | ||
+ | |||
+ | |||
+ | =====Weitere harmonische Oszillatoren===== | ||
+ | Außer den üblichen bekannten Pendeln gibt es noch weitere Oszillatoren, | ||
+ | |||
+ | ====Federpendel==== | ||
+ | Das Federpendel ist eine Masse an einer mechanischen Feder, welches durch eine Auslenkung nach unten oder nach oben zum Schwingen angeregt wird. | ||
+ | [{{ : | ||
+ | [{{ : | ||
+ | Die Differentialgleichung des Federpendels ist gegeben durch | ||
+ | $$F=k \cdot y(t) = - m \cdot \ddot{y}(t).$$ | ||
+ | Dabei ist $k$ die Federkonstante (Erinnerung: | ||
+ | $$y(t) = y_{max} \cdot \sin(\omega_0 \cdot t)$$ | ||
+ | , wobei $\omega_0 = \sqrt{\frac{D}{m}}$ die Eigenfrequenz und $y_{max}$ die Amplitude sind. | ||
+ | |||
+ | ====Elektrischer Schwingkreis==== | ||
+ | [{{ : | ||
+ | Der elektrische Schwingkreis ist eine elektrische Schaltung, welche aus Spule und Kondensator besteht. Hierbei schwingt die Energie zwischen dem elektrischen Feld des Kondensators und dem magnetischen Feld der Spule. | ||
+ | Die Diffenrentialgleichung dieses Systems ist gegeben durch | ||
+ | $$\frac{1}{C} q(t) = -L \cdot \ddot{q}(t).$$ | ||
+ | Dabei ist die Ladung $q(t)$ abhängig von der Zeit, $C$ ist die Kapazität des Kondensators und $L$ ist die Induktivität der Spule. | ||
+ | Die Lösung ist | ||
+ | $$q(t) = C \cdot U_0 \cdot \cos( \sqrt{\frac{1}{CL}} \cdot t)$$ | ||
+ | , wobei $\omega = \sqrt{\frac{1}{CL}}$ die Eigenfrequenz und $U_0$ die Maximalspannung am Kondensators ist. | ||
+ | Daraus lässt sich auch die Lösung für die Stromstärke ermitteln durch | ||
+ | $$I(t) = -\dot{q}(t) = C \cdot \omega \cdot U_0 \cdot \sin(\omega\cdot t).$$ | ||
+ | Durch das Hinzufügen eines Ohmschen Widerstandes R wird der Schwingkreis zu einem gedämpften Schwingkreis und die Differentialgleichung lässt sich analog zu der einer gedämpften Schwingung lösen. Sie ist gegeben durch | ||
+ | $$\frac{1}{C} q(t) + R \cdot \dot{q}(t) = -L \cdot \ddot{q}(t).$$ | ||
+ |