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Besenstiel -- gruppe342

Der Versuch wurde durchgeführt von: Julius Riekenberg und Lukas Köpp
Die Wiki-Seite wurde angelegt am: 17 December 2020 15:21

Vorüberlegungen

Wir betrachten im Versuch kippender Besenstiel einen Starren Körper, der um einen festen Drehpunkt durch den Einfluss der Gravitation kippt. Wir richten den Besenstiel dabei immer so aus, dass dieser immer in dieselbe Richtung kippt.

Wir erhalten folgende Bewegungsgleichung für den Winkel $\phi$ des Körpers in Bezug auf das Drehmoment $J$

$ J \ddot{\phi} = F_G \cdot \frac{l}{2} = m \cdot g \cdot sin(\phi) \cdot \frac{l}{2}$

Für J ohne Luftreibung gilt:

$ J = \int_{0}^{l} x^2 \cdot \frac{m}{l} \,dx = \frac{m \cdot l^2}{3} $

Es ergibt sich nun die Differentialgleichung $ \ddot{\phi} = \frac{3 \cdot g}{2 \cdot l} \cdot sin(\phi) $ und wir erkennen, dass die Masse bei einer reibungsfreien Bewegung irrelevant ist.

Die Länge $l$ tritt antiproportional in der Gleichung auf, ist also die Länge größer so wird auch die Fallzeit größer

Gleiches gilt hier für das Ausbalancieren eines Besens. Ist die Masse nicht homogen verteilt, so drehen wir den Besen, dass der massereiche Anteil weit entfernt ist. Dies erhöht das Trägheitsmoment und der Besen kommt nicht so schnell aus der Balance.

Der Anfangswinkel $\phi_0$ spielt eine entscheidene Rolle. Für $\phi_0 = 0$ befinden wir uns auf einem instabilen Extremum, was theoretisch eine unendlich lange Fallzeit haben kann. Real wird der Besenstiel irgendwann aus der Ruhe gebracht. Durch Erhöhung vom Anfangswinkel erreichen wir natürlcih kürzere Fallzeiten, bis wir bei $\phi_0 = \pi/2$ beim Boden ankommen.

Messung

1. Messung

Zuerst betrachten wir einen Besen. Dieser hat die Länge $l_{Besen} = 1,30 \pm 0,03m$.

Wir messen die Starthöhe und bestimmen $\phi_0 = \arctan{s/h_k}$, wobei $s$ die Entferneung entlang der Küchenzeile und $h_k$ bei die Höhe der Kückenzeile ist.

Ab einer gewissen Entfernung reicht der Besen nicht mehr bis zur Küchenplatte. Nun messen wir die Höhe $h$ bei einem festen Abstand $s_{Mark}$ und bestimmen den Winkel erneut als $\phi_0 = \arctan{s_{Mark}/h}$.

Unsicherheiten:

$ u(s$ bzw. $h) = 0,03m, u(T) = 0.1s $

$ u(\phi_0) = \sqrt{(\frac{h^2 \cdot u(s)}{h \cdot (h^2 + s^2)})^2 + (\frac{- s\cdot h^2 \cdot u(h)}{h^2 \cdot (h^2 + s^2)})^2} = \frac{0.03m}{\sqrt{h^2 + s^2}} \leq 2^° $

Wir lassen den Stab mit zwei Fingern los, sodass er keinen Schwung bekommt. Die Zeit wird mit der akkustischen Stoppuhr gemessen. Dabei klopfen wir beim Loslassen auf die Küchenzeile.

Höhe Küchenzeile $h_k = 0,92 \pm 0,03m$.

Entfernung Markierung $s_{Mark} = 0,90 \pm 0,03m$.

Fallzeit/s Messung Nr.
Messung/m 1 2 3 4 5
Längenmessung
0,160 0,685 0,733 0,749 0,742 0,768
0,365 0,552 0,518 0,572 0,583 0,585
0,665 0,436 0,451 0,394 0,387 0,406
0,930 0,353 0,383 0,372 0,337 0,399
Höhenmessung
0,655 0,315 0,299 0,315 0,304 0,292
0,320 0,255 0,197 0,268 0,241 0,262

2. Messung

Wir messen aufgrund von Mangel an Alternativen einen Metallstab mit Länge $l = 1,02 \pm 0,01m$, der eine Verstärkung einer Regalrückwand werden soll.

Wir messen analog zu zuvor.

Fallzeit/s Messung Nr.
Messung/m 1 2 3 4 5
Längenmessung
0,160 0,723 0,667 0,708 0,681 0,637
0,365 0,490 0,513 0,519 0,493 0,531
0,665 0,369 0,381 0,433 0,409 0,410
0,930 0,362 0,346 0,339 0,375 0,400
Höhenmessung
0,655 0,286 0,307 0,333 0,283 0,303
0,320 0,227 0,220 0,235 0,203 0,237

Computerprogramm

Numerisches Verfahren

1 Bestimmung der Fallzeit

numerical.py
  1. import numpy
  2. import matplotlib.pyplot as plt
  3.  
  4.  
  5. def evaluate(length, phi0, timestep): # length in m, phi0 in rad, timestep in s
  6. tau_quadrat = ((2 * length) / (3 * 9.81))
  7. phi = phi0
  8. v_phi = 0
  9. time = 0
  10. while phi < numpy.pi / 2:
  11. a_phi = numpy.sin(phi) / tau_quadrat
  12. v_phi += timestep * a_phi
  13. phi += timestep * v_phi
  14. time += timestep
  15. return time
  16.  
  17.  
  18. # testing the evaluation
  19. prec_test = 0.01
  20. phi0s_test = [0 + prec_test * i for i in range(1, round(2 * numpy.pi / prec_test) + 1)]
  21. sols_test = [evaluate(1.45, phi0, 0.01) for phi0 in phi0s_test]
  22. plt.plot(phi0s_test, sols_test, label='test', ls='', marker='.')
  23. plt.legend()
  24. plt.show()
  25. print('Wir lesen aus dem Grafen ab: 0.81\nSelbst gerechneter Wert:', evaluate(1.45, 0.25, 0.01))
  26.  
  27.  
  28. def find_sol(length, phi0, prec): # length in m, phi0 in rad, prec is the number of decimal places
  29. prev = None
  30. for i in range(10):
  31. sol = evaluate(length, phi0, 0.1 ** i)
  32. if prev and abs(sol - prev) < 0.5 * 0.1 ** prec:
  33. break
  34. prev = sol
  35. return sol
  36.  
  37.  
  38. def find_sols(lengths, phi0s, prec):
  39. sols = {}
  40. for length in lengths:
  41. phi_sols = []
  42. for phi0 in phi0s:
  43. phi_sols += [find_sol(length, phi0, prec)]
  44. sols[length] = [phi0s, phi_sols]
  45. return sols

2 Beschleunigung des Endes

Die Winkelbeschleunigung beträgt $ \ddot{\phi} = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2 \cdot l} $. Dann beträgt die Beschleunigung am Ende des Stabes $ a = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2} $. Diese ist senkrecht zu dem Stab ausgerichtet, aber uns interessiert der Anteil senkrecht zum Boden, also $ a_z = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)^2}{2} $. Diese Beschleunigung ist g genau dann, wenn $ 1 = \frac{3 \cdot sin(\phi)^2}{2} \Leftrightarrow \phi = arcsin(\sqrt{\frac{2}{3}}) = 0.955 = 54.7^° $

Messung

messung.py
  1. import numpy as np
  2. import matplotlib.pyplot as plt
  3.  
  4. h_kueche = 0.92
  5. s_mark = 0.9
  6.  
  7. s1 = [0.160, 0.365, 0.665, 0.930]
  8. h1 = [0.655, 0.320]
  9.  
  10. winkel = [np.arctan(x/h_kueche) for x in s1] + [np.arctan(s_mark/x) for x in h1]
  11. print('winkel1', winkel)
  12.  
  13. t_laengen1 = [[0.685, 0.733, 0.749, 0.742, 0.768],
  14. [0.552, 0.518, 0.572, 0.583, 0.585],
  15. [0.436, 0.451, 0.394, 0.387, 0.406],
  16. [0.353, 0.383, 0.372, 0.337, 0.399]]
  17. t_laengen1 = [sum(x)/len(x) for x in t_laengen1]
  18.  
  19. t_hoehen1 = [[0.315, 0.299, 0.315, 0.304, 0.292],
  20. [0.255, 0.197, 0.268, 0.241, 0.262]]
  21. t_hoehen1 = [sum(x)/len(x) for x in t_hoehen1]
  22. t1 = t_laengen1 + t_hoehen1
  23.  
  24. print('t1', t1)
  25.  
  26. # Winkel wie gehabt
  27.  
  28. t_laengen2 = [[0.723, 0.667, 0.708, 0.681, 0.637],
  29. [0.490, 0.513, 0.519, 0.493, 0.531],
  30. [0.369, 0.381, 0.433, 0.409, 0.410],
  31. [0.362, 0.346, 0.339, 0.375, 0.400]]
  32. t_laengen2 = [sum(x)/len(x) for x in t_laengen2]
  33.  
  34. t_hoehen2 = [[0.286, 0.307, 0.333, 0.283, 0.303],
  35. [0.227, 0.220, 0.235, 0.203, 0.237]]
  36. t_hoehen2 = [sum(x)/len(x) for x in t_hoehen2]
  37. t2 = t_laengen2 + t_hoehen2
  38.  
  39. x_err, y_err = 0, 0
  40. plt.errorbar(winkel, t1, xerr=x_err, yerr=y_err, marker='o', ls='', label='Messung Besen, l=1,32m')
  41. plt.errorbar(winkel, t2, xerr=x_err, yerr=y_err, ls='', marker='o', label='Messung Eisenstab, l=1,02m')
  42. plt.xlabel('Winkel in rad')
  43. plt.ylabel('Periodendauer in s')
  44. plt.legend()
  45. plt.show()

Weitere Messunsicherheiten

Wir betrachten weitere Störquellen.

In Bezug auf die Schallreflexion mit $c \approx 300 m/s$ haben wir bei unserer Küche mit ca. 3m Länge bereits bei Reflexion von zum Beispiel $R \approx 80 \% $ schon nach $t=0.1s$ eine Dämpfung auf $0,9^{10} \approx 10 \% $ der Ausgangsleistung. Außerdem vermuten wir, dass die Erkennung des Anstiegs des Schallpegels über einen Treshhold nicht von der Relflexion beeinflusst wird, bzw. im Aufschlag des Besen der ersten Schallpeak in jeder Messung deutlich abgefallen ist.

Die Reflexivität der Wand ist vermutlich deutlich kleiner.

Beim Erzeugen des ersten Audio-Peaks durch Klopfen auf den Boden und gleichzeitigen Loslassens kann jedoch leicht ein Zeitfehler entstehen, da man dazu neigt, das Klopfen mit dem Aufschlag zu synchronisieren. Dies könnte verantwortlich sein für die systematisch zu geringe gemessene Fallzeit.

Luftreibung

Wir betrachten als Modell für die Luftreibung eine Form der Newton Reibung für turbulente Fluide. Wir erhalten als Reibungsmodell also

$ F_R = ½ A c_w \rho_{Luft} v^2$

wobei $A$ die Querschnittsfläche, $c_w$ der Luftwiderstandsbeiwert, $\rho_{Luft} \approx 1$ die Luftdichte. Wir vereinfachen weiter und nehmen die Stäbe als Flächen an. Wir erhalten also $A = rl$ für den Stabradius $r$ und die Stablänge $l$. Auf Wikipedia finden wir den (geometrieabhängigen) $ 0,4 \leq c_w \leq 1,2 $ für einen Zylinder abhängig von der Reynolds-Zahl, die sich im Versuchsverlauf jedoch auch ändert. Wir nehmen $c_w \approx 1$ an. Wir betrachten die Geschwindigkeit als konstant über dem Vierteilkreisbogen für den Schwerpunkt

$ v = S/T = \pi/2 \cdot l/2 \cdot 1/T $

Wir erhalten für den Besen mit $r_B \approx 0.011 m$ und und $l_{Besen} = 1,30 m$ und dem Eisenstab mir $r_E = 0.004 m$ und $l_{Besen} = 1,02 m$ für $T = 0,5s$ also

$ F_{R, Besen} \approx ½ r l (\pi/2 \cdot l/2 \cdot 1/T)^2 \approx 0,030 N, F_{R, Eisen} \approx 0,005 N $

Verglichen mit der Gravitation sind wir also um mindestens zwei Größenordnungen kleiner, selbst wenn die effektive Gravitation $F_{G, eff} \leq 9.81$ durch durch den $\sin{\phi}$.

Diese Seiten

Diese Seite und ihre Unterseiten sind Ihr Bereich im APwiki für die Bearbeitung des Heim-Versuchs “Kippender Besenstiel”. Er soll die Funktion übernehmen, die im Präsenzpraktikum das Heft hat. Das heißt, es ist Ihre Logbuch für das, was Sie konkret experimentell und bei der Programmierung durchführen.

Legen Sie Fotos ab, notieren Sie Messwerte, laden sie ihr Programm hoch. Form und Formatierung sind dabei zweitrangig.

Damit dieser Bereich diese Aufgabe erfüllen kann, haben wir ihn mit speziellen Zugriffsrechten ausgestattet:

  1. Ihre Gruppe hat das exklusive Schreibrecht für diese Seite.
  2. Die Seite ist nur für Ihre Gruppe, die Tutoren und die Praktikumsleitung einsehbar.

Unten auf dieser Seite finden Sie einen Abschnitt “Diskussion”. Über diesen Abschnitt findet die Kommunikation mit Ihrem Tutor statt. Sie oder er wird Ihnen dort Rückmeldung zu Ihrem Versuchsbericht geben.

Hier im Wiki gibt es Hinweise für die Formatierung ihres Versuchsberichts mit Latex. Den Versuchsbericht geben Sie dann im Ilias ab.

Alles, was beim ersten Aufruf auf der Seite zu lesen ist, soll Ihnen den Start erleichtern. Sie können es nach Belieben löschen und durch Ihre eigenen inhalte ersetzen.

Computerprogramm

Dokumentieren Sie hier im Wiki das Programm, das Sie für die Lösung der Bewegungsgleichung des Besenstiels geschrieben haben. Dafür eignet sich dafür besonders gut die Umgebung <code>. Wenn Sie dieser Umgebung mitteilen, in welcher Sprache das Programm geschrieben wurde wird die Syntax automatisch farbig hervorgehoben. (Dokumentation dazu) 1)

Außerdem ist es möglich einen Link zum Download des präsentierten Programm-Codes anzuzeigen. Dazu geben Sie in dem einleitenden code-Tag einen Dateinamen an. Der Download bezieht sich unmittelbar auf das Im Editor eingetragene Programmstück. Ein getrennter Upload ist nicht nötig.

Beispiel:

<code c [enable_line_numbers="true"] hello-besenstiel-world.c >
#include <stdio.h>
int main()
{
   printf("Hello, World!");
   return 0;
}

wird dargestellt als

hello-besenstiel-world.c
  1. #include <stdio.h>
  2. int main()
  3. {
  4. printf("Hello, World!");
  5. return 0;
  6. }

Bilder einbinden

Ihr Versuchsaufbau sollte so beschrieben sein, dass er für sich stehend verständlich ist - gerne mit einem Foto.

Ein Bild laden Sie ins Wiki, indem Sie im Editor in der Knopfleiste auf den kleinen Bildrahmen klicken. In einem neuen Fenster öffnet sich ein Dialog mit einem Dateibaum. Dort navigieren Sie zu “Ihrer” Baustelle (a_mechanik:kippender_besenstiel:gruppenseiten:gruppe308). Anschließend nutzen Sie den Dialog auf der rechten Seite, um Ihr Bild hochzuladen. Mit einem Klick auf die Zeile ihres Bildes erzeugen Sie im Hauptfenster einen Befehl, der das Bild lädt.

Im einfachsten Fall landet ein Bild direkt an der Stelle im Text, an der Sie es eingefügt haben (Siehe de:wiki:syntax#bilder_und_andere_dateien. Hier gibt es einen Überblick, was sonst noch möglich ist.

Tabellen

Für eine Tabelle mit Ihren Messwerten gibt es im oben im Editfenster des Wikis eine Hilfsfunktion. Sie versteckt sich hinter einem Knopf der so aussieht, wie ein hellblauer Taschenrechner.

Syntax und Funktionen im Wiki

1)
Die Liste der Programmiersprachen in der deutschsprachigen Dokumentation ist bei weitem nicht vollständig. Siehe die englische Variante
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