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a_mechanik:kippender_besenstiel:gruppenseiten:gruppe342:start [ 5 January 2021 13:22] – [2 Beschleunigung des Endes] juliusriekenberg | a_mechanik:kippender_besenstiel:gruppenseiten:gruppe342:start [21 January 2021 12:22] (current) – [Ergebnisse] lukaskoepp | ||
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Wir erhalten folgende Bewegungsgleichung für den Winkel $\phi$ des Körpers in Bezug auf das Drehmoment $J$ | Wir erhalten folgende Bewegungsgleichung für den Winkel $\phi$ des Körpers in Bezug auf das Drehmoment $J$ | ||
- | $ J \ddot{\phi} = F_G $ | + | $ J \ddot{\phi} = F_G \cdot \frac{l}{2} = m \cdot g \cdot sin(\phi) \cdot \frac{l}{2}$ |
- | Da $J \propto m$ kürzt sich die Masse und wir sehen, dass diese keinen Einfluss hat. | + | Für J ohne Luftreibung gilt: |
- | Die Länge | + | $ J = \int_{0}^{l} x^2 \cdot \frac{m}{l} \,dx = \frac{m \cdot l^2}{3} $ |
- | Gleiches gilt hier für das Ausbalancieren eines Besens. | + | Es ergibt sich nun die Differentialgleichung $ \ddot{\phi} = \frac{3 \cdot g}{2 \cdot l} \cdot sin(\phi) $ und wir erkennen, dass die Masse bei einer reibungsfreien Bewegung irrelevant ist. |
+ | |||
+ | Die Länge $l$ tritt antiproportional in der Gleichung auf, ist also die Länge größer so wird auch die Fallzeit größer | ||
+ | |||
+ | Gleiches gilt hier für das Ausbalancieren eines Besens. | ||
Der Anfangswinkel $\phi_0$ spielt eine entscheidene Rolle. Für $\phi_0 = 0$ befinden wir uns auf einem instabilen Extremum, was theoretisch eine unendlich lange Fallzeit haben kann. Real wird der Besenstiel irgendwann aus der Ruhe gebracht. Durch Erhöhung vom Anfangswinkel erreichen wir natürlcih kürzere Fallzeiten, bis wir bei $\phi_0 = \pi/2$ beim Boden ankommen. | Der Anfangswinkel $\phi_0$ spielt eine entscheidene Rolle. Für $\phi_0 = 0$ befinden wir uns auf einem instabilen Extremum, was theoretisch eine unendlich lange Fallzeit haben kann. Real wird der Besenstiel irgendwann aus der Ruhe gebracht. Durch Erhöhung vom Anfangswinkel erreichen wir natürlcih kürzere Fallzeiten, bis wir bei $\phi_0 = \pi/2$ beim Boden ankommen. | ||
Line 24: | Line 28: | ||
- | Zuerst betrachten wir einen Besen. Dieser hat die Länge $l_{Besen} = 1,30 \pm 0,01m$. | + | Zuerst betrachten wir einen Besen. Dieser hat die Länge $l_{Besen} = 1,30 \pm 0,03m$. |
+ | |||
+ | Wir messen die Starthöhe und bestimmen $\phi_0 = \arctan{s/ | ||
+ | |||
+ | Ab einer gewissen Entfernung reicht der Besen nicht mehr bis zur Küchenplatte. Nun messen wir die Höhe $h$ bei einem festen Abstand $s_{Mark}$ und bestimmen den Winkel erneut als $\phi_0 = \arctan{s_{Mark}/ | ||
- | Wir messen die Starthöhe und bestimmen $\phi_0 = \arctan{s/h}$, wobei $s$ die Entferneung entlang der Küchenzeile und $h$ bei die Höhe der Kückenzeile ist. | + | {{: |
- | Ab einer gewissen Entfernung reicht der Besen nicht mehr bis zur Küchenplatte. Nun messen wir die Höhe $h$ bei einem festen Abstand $s_{fest}$ und bestimmen den Winkel erneut als $\phi_0 = \arctan{s/ | + | Unsicherheiten: |
- | Unsicherheiten | + | $ u(s$ bzw. $h) = 0,03m, u(T) = 0.1s $ |
- | Wir lassen den Stab mit zwei Fingern los, sodass er keinen Schwung bekommt. Die Zeit wird mit der akkustischen Stopuhr gemessen. Dabei klopfen wir beim Loslassen auf die Küchenzeile. | + | $ u(\phi_0) = \sqrt{(\frac{h^2 \cdot u(s)}{h \cdot (h^2 + s^2)})^2 + (\frac{- s\cdot h^2 \cdot u(h)}{h^2 \cdot (h^2 + s^2)})^2} = \frac{0.03m}{\sqrt{h^2 + s^2}} \leq 2^° $ |
- | Höhe Küchenzeile | + | Den Fehler von einem Satz von Messpunkten |
- | Entfernung Markierung $s_{Mark} = 0,90 \pm 0,01m$. | + | Wir lassen den Stab mit zwei Fingern los, sodass er keinen Schwung bekommt. Die Zeit wird mit der akkustischen Stoppuhr gemessen. Dabei klopfen wir beim Loslassen auf die Küchenzeile. |
+ | |||
+ | Höhe Küchenzeile $h_k = 0,92 \pm 0,03m$. | ||
+ | |||
+ | Entfernung Markierung $s_{Mark} = 0,90 \pm 0,03m$. | ||
^ ^ Fallzeit/s Messung Nr. ||||| | ^ ^ Fallzeit/s Messung Nr. ||||| | ||
Line 68: | Line 80: | ||
| 0,320 | 0,227 | 0,220 | 0,235 | 0,203 | 0,237 | | | 0,320 | 0,227 | 0,220 | 0,235 | 0,203 | 0,237 | | ||
+ | ===== Messung: Einfluss der Luftreibung ===== | ||
+ | Wir hängen ein Blatt Papier mit Fläche $A=10, | ||
+ | |||
+ | Wir messen die Fallzeiten | ||
+ | |||
+ | | Fallzeit/ | ||
+ | |||
+ | und bestimmen die Unsicherheit $u(T)$ erneut über die Standardabweichung. | ||
+ | |||
+ | ===== Ergebnisse ===== | ||
+ | |||
+ | |||
+ | {{: | ||
+ | |||
+ | Der Übersichtlichkeit halber zeichnen wir die numerischen Graphen kontinuierlich, | ||
+ | |||
+ | Wir sehen, dass unsere Vorhersage nicht ganz stimmen. Die Diskussion möglicher Fehlerquellen erfolgt weiter unten. | ||
+ | |||
+ | Wir sehen außerdem, dass die Luftreibung die Fallzeit des Besenstiels durch das Anhängen eines Blatt Papiers verlängert. Aufgrund einer Messung zu einem späteren Zeitpunkt können wir hier aber nicht ganz sicher sein, ob es nicht kleine Veränderungen z.B. in der Zeitstoppung gab. | ||
+ | ====== Weitere Messunsicherheiten ====== | ||
+ | |||
+ | Wir betrachten weitere Störquellen. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | In Bezug auf die Schallreflexion mit $c \approx 300 m/s$ haben wir bei unserer Küche mit ca. 3m Länge bereits bei Reflexion von zum Beispiel $R \approx 80 \% $ schon nach $t=0.1s$ eine Dämpfung auf $0,9^{10} \approx 10 \% $ der Ausgangsleistung. Außerdem vermuten wir, dass die Erkennung des Anstiegs des Schallpegels über einen Treshhold nicht von der Relflexion beeinflusst wird, bzw. im Aufschlag des Besen der ersten Schallpeak in jeder Messung deutlich abgefallen ist. | ||
+ | |||
+ | Die Reflexivität der Wand ist vermutlich deutlich kleiner. | ||
+ | |||
+ | Beim Erzeugen des ersten Audio-Peaks durch Klopfen auf den Boden und gleichzeitigen Loslassens kann jedoch leicht ein Zeitfehler entstehen, da man dazu neigt, das Klopfen mit dem Aufschlag zu synchronisieren. Dies könnte verantwortlich sein für die systematisch zu geringe gemessene Fallzeit. | ||
+ | |||
+ | ====== Luftreibung ====== | ||
+ | |||
+ | Wir betrachten als Modell für die Luftreibung eine Form der Newton Reibung für turbulente Fluide. Wir erhalten als Reibungsmodell also | ||
+ | |||
+ | $ F_R = ½ A c_w \rho_{Luft} v^2$ | ||
+ | |||
+ | wobei $A$ die Querschnittsfläche, | ||
+ | |||
+ | $ v = S/T = \pi/2 \cdot l/2 \cdot 1/T $ | ||
+ | |||
+ | Wir erhalten für den Besen mit $r_B \approx 0.011 m$ und und $l_{Besen} = 1,30 m$ und dem Eisenstab mir $r_E = 0.004 m$ und $l_{Besen} = 1,02 m$ für $T = 0,5s$ also | ||
+ | |||
+ | $ F_{R, Besen} \approx ½ r l (\pi/2 \cdot l/2 \cdot 1/T)^2 \approx 0,030 N \\ F_{R, Eisen} \approx 0,005 N $ | ||
+ | |||
+ | Verglichen mit der Gravitation sind wir also um mindestens zwei Größenordnungen kleiner, selbst wenn die effektive Gravitation $g_{eff} \leq 9.81$ etwas kleiner als der Ortsfaktor durch durch den $\sin{\phi}$ ist. Wir betrachten den Einfluss der Luftreibung zumindest für die im Versuch verwendeten Geometrien als irrelevant. | ||
+ | |||
+ | Wir betrachten noch einmal das Anhängen eines Blatt Papiers an den Besen. Für eine lange Rechteckplatte erhalten wir hier $c_w = 2$. Wir haben $A_{Papier} = 0,02\ m^2$ gegeben. Damit errechnet sich mit | ||
+ | |||
+ | $F_{R, Papier} \approx | ||
+ | |||
+ | für den Besenstiel ein Gesamtwert von $F \approx F_{R, Besen} + F_{R, Papier} \approx 0,11 N$, was theoretisch einen kleinen Einfluss auf die Fallzeit haben könnte. | ||
====== Computerprogramm ====== | ====== Computerprogramm ====== | ||
Line 126: | Line 189: | ||
Die Winkelbeschleunigung beträgt $ \ddot{\phi} = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2 \cdot l} $. Dann beträgt die Beschleunigung am Ende des Stabes $ a = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2} $. Diese ist senkrecht zu dem Stab ausgerichtet, | Die Winkelbeschleunigung beträgt $ \ddot{\phi} = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2 \cdot l} $. Dann beträgt die Beschleunigung am Ende des Stabes $ a = \frac{3 \cdot g \cdot sin(\phi)}{2} $. Diese ist senkrecht zu dem Stab ausgerichtet, | ||
- | |||
- | ===== Messung ===== | ||
- | |||
- | <code python [enable_line_numbers=" | ||
- | |||
- | import numpy as np | ||
- | import matplotlib.pyplot as plt | ||
- | |||
- | h_kueche = 0.92 | ||
- | s_mark = 0.9 | ||
- | |||
- | s1 = [0.160, 0.365, 0.665, 0.930] | ||
- | h1 = [0.655, 0.320] | ||
- | |||
- | winkel = [np.arctan(x/ | ||
- | print(' | ||
- | |||
- | t_laengen1 = [[0.685, 0.733, 0.749, 0.742, 0.768], | ||
- | | ||
- | | ||
- | | ||
- | t_laengen1 = [sum(x)/ | ||
- | |||
- | t_hoehen1 = [[0.315, 0.299, 0.315, 0.304, 0.292], | ||
- | [0.255, 0.197, 0.268, 0.241, 0.262]] | ||
- | t_hoehen1 = [sum(x)/ | ||
- | t1 = t_laengen1 + t_hoehen1 | ||
- | |||
- | print(' | ||
- | | ||
- | # Winkel wie gehabt | ||
- | |||
- | t_laengen2 = [[0.723, 0.667, 0.708, 0.681, 0.637], | ||
- | | ||
- | | ||
- | | ||
- | t_laengen2 = [sum(x)/ | ||
- | |||
- | t_hoehen2 = [[0.286, 0.307, 0.333, 0.283, 0.303], | ||
- | [0.227, 0.220, 0.235, 0.203, 0.237]] | ||
- | t_hoehen2 = [sum(x)/ | ||
- | t2 = t_laengen2 + t_hoehen2 | ||
- | |||
- | x_err, y_err = 0, 0 | ||
- | plt.errorbar(winkel, | ||
- | plt.errorbar(winkel, | ||
- | plt.xlabel(' | ||
- | plt.ylabel(' | ||
- | plt.legend() | ||
- | plt.show() | ||
- | |||
- | </ | ||
- | |||
- | |||
- | |||
- | ====== Balder hat Eier aus Stahl ====== | ||
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- | ====== Weitere Messunsicherheiten ====== | ||
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- | Wir betrachten weitere Störquellen. | ||
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- | |||
- | In Bezug auf die Schallreflexion mit $c \approx 300 m/s$ haben wir bei unserer Küche mit ca. 3m Länge bereits bei Reflexion von zum Beispiel $R \approx 80 \% $ schon nach $t=0.1s$ eine Dämpfung auf $0,9^{10} \approx 10 \% $ der Ausgangsleistung. Außerdem vermuten wir, dass die Erkennung des Anstiegs des Schallpegels über einen Treshhold nicht von der Relflexion beeinflusst wird, bzw. im Aufschlag des Besen der ersten Schallpeak in jeder Messung deutlich abgefallen ist. | ||
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- | Die Reflexivität der Wand ist vermutlich deutlich kleiner. | ||
- | |||
- | Beim Erzeugen des ersten Audio-Peaks durch Klopfen auf den Boden und gleichzeitigen Loslassens kann jedoch leicht ein Zeitfehler entstehen, da man dazu neigt, das Klopfen mit dem Aufschlag zu synchronisieren. | ||
- | |||
- | Außerdem ist im Moment des Loslassens ein zusätzliches Anschubsen nicht auszuschließen. | ||
- | |||
- | ====== Diese Seiten ====== | ||
- | Diese Seite und ihre Unterseiten sind Ihr Bereich im APwiki für die Bearbeitung | ||
- | des Heim-Versuchs " | ||
- | im Präsenzpraktikum das Heft hat. Das heißt, es ist Ihre Logbuch für das, was | ||
- | Sie konkret experimentell und bei der Programmierung durchführen. | ||
- | |||
- | Legen Sie Fotos ab, notieren Sie Messwerte, laden sie ihr Programm hoch. Form | ||
- | und Formatierung sind dabei zweitrangig. | ||
- | |||
- | Damit dieser Bereich diese Aufgabe erfüllen kann, haben wir ihn mit speziellen | ||
- | Zugriffsrechten ausgestattet: | ||
- | - Ihre Gruppe hat das exklusive Schreibrecht für diese Seite. | ||
- | - Die Seite ist nur für Ihre Gruppe, die Tutoren und die Praktikumsleitung einsehbar. | ||
- | |||
- | Unten auf dieser Seite finden Sie einen Abschnitt " | ||
- | findet die Kommunikation mit Ihrem Tutor statt. Sie oder er wird Ihnen dort | ||
- | Rückmeldung zu Ihrem Versuchsbericht geben. | ||
- | |||
- | Hier im Wiki gibt es [[: | ||
- | Formatierung ihres Versuchsberichts mit Latex]]. Den Versuchsbericht geben Sie | ||
- | dann im Ilias ab. | ||
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- | < | ||
- | den Start erleichtern. Sie können es nach Belieben löschen und durch Ihre | ||
- | eigenen inhalte ersetzen. </ | ||
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- | ===== Computerprogramm ===== | ||
- | Dokumentieren Sie hier im Wiki das Programm, das Sie für die Lösung der Bewegungsgleichung des Besenstiels geschrieben haben. Dafür eignet sich dafür besonders gut die Umgebung < | ||
- | |||
- | Außerdem ist es möglich einen Link zum Download des präsentierten Programm-Codes anzuzeigen. Dazu geben Sie in dem einleitenden code-Tag einen Dateinamen an. Der Download bezieht sich unmittelbar auf das Im Editor eingetragene Programmstück. Ein getrennter Upload ist nicht nötig. | ||
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- | Beispiel: | ||
- | < | ||
- | #include < | ||
- | int main() | ||
- | { | ||
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- | } | ||
- | </ | ||
- | wird dargestellt als | ||
- | <code c [enable_line_numbers=" | ||
- | #include < | ||
- | int main() | ||
- | { | ||
- | | ||
- | | ||
- | } | ||
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- | ===== Bilder einbinden ===== | ||
- | Ihr Versuchsaufbau sollte so beschrieben sein, dass er für sich stehend verständlich ist - gerne mit einem Foto. | ||
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- | Ein Bild laden Sie ins Wiki, indem Sie im Editor in der Knopfleiste auf den kleinen Bildrahmen klicken. In einem neuen Fenster öffnet sich ein Dialog mit einem Dateibaum. Dort navigieren Sie zu " | ||
- | |||
- | Im einfachsten Fall landet ein Bild direkt an der Stelle im Text, an der Sie es eingefügt haben (Siehe [[doku> | ||
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- | ===== Tabellen ===== | ||
- | Für eine Tabelle mit Ihren Messwerten gibt es im oben im Editfenster des Wikis eine Hilfsfunktion. Sie versteckt sich hinter einem Knopf der so aussieht, wie ein hellblauer Taschenrechner. | ||
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- | ===== Syntax und Funktionen im Wiki ===== | ||
- | Hier noch Links zu | ||
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- | * [[: | ||
- | * [[: | ||